Die Augen brennen und trĂ€nen, die Nase kribbelt und lĂ€uft, womöglich kommt ein lĂ€stiger Husten dazu. Das erleben Sie in diesen Tagen, wenn Sie drauĂen unterwegs sind - oder auch einfach nur im Garten sitzen?Â
Die ĂbeltĂ€terin, die diese Beschwerden auslöst, könnte die Ambrosia sein. Diese Pflanze wurde vor rund 150 Jahren aus Nordamerika eingeschleppt und breitet sich mittlerweile in Deutschland immer stĂ€rker aus - an StraĂenrĂ€ndern, auf brachliegenden FlĂ€chen und auch in GĂ€rten.
Ein Problem fĂŒr alle, die auf ihre Pollen allergisch reagieren. Denn die sind besonders aggressiv, wie es vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) heiĂt. Schon vergleichsweise kleine Mengen an Pollen in der Luft reichen aus, um eine allergische Reaktion auszulösen. Bis in den Oktober hinein blĂŒht die Pflanze. Was tun?Â
Verdacht auf Ambrosia-Allergie: Das sind die nĂ€chsten SchritteÂ
Um dem Verdacht nachzugehen, ist ein Facharzt oder eine FachĂ€rztin mit der Zusatzbezeichnung Allergologie die richtige Anlaufstelle. Typischerweise sind das Haus-, Haut-, HNO- oder LungenĂ€rzte.Â
Die Diagnostik erfolgt durch einen Allergietest auf der Haut (Prick-Test) und durch einen Bluttest, bei dem das Blut auf Antikörper gegen Ambrosia-Pollen hin untersucht wird, so das UniversitĂ€tsklinikum TĂŒbingen.Â
Drei Strategien, um besser mit einer Ambrosia-Allergie zu leben
- Symptome mit Allergie-Medikamenten lindern
Laufende Nase, juckende Augen: Allergie-Medikamente lindern diese lĂ€stigen Beschwerden. Klassischerweise kommen dabei Antihistaminika in Tablettenform zum Einsatz, so das Uniklinikum TĂŒbingen - gegebenenfalls ergĂ€nzt um ein kortisonhaltiges Nasenspray. Sind vor allem die Augen betroffen, bringen Antihistaminika-Augentropfen dort Linderung.Â
- Ambrosia aus dem eigenen Garten fernhaltenÂ
Wer die Ambrosia in seinem Garten entdeckt, sollte sie aus dem Weg schaffen. Laut der Bayerischen Landesanstalt fĂŒr Landwirtschaft erkennt man die BeifuĂ-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) an diesen Merkmalen:
- Die BlĂ€tter sind grĂŒn und fiederteilig, erinnern also an eine Feder
- Der grĂŒne StĂ€ngel ist stark behaart und verfĂ€rbt sich zum Herbst hin rötlich
- Die mĂ€nnlichen BlĂŒten sind traubenförmig und gelblich-grĂŒn
- Die Pflanzen werden bis zu 1,5 Meter hoch
Wer eine bereits blĂŒhende Pflanze ausreiĂen will, zieht vorher besser eine Atemschutzmaske ĂŒber Mund und Nase. So lĂ€sst sich vermeiden, dass der BlĂŒtenstaub an die SchleimhĂ€ute gelangt. Eine dicht sitzende Brille schĂŒtzt auĂerdem vor Augenreizungen - und Handschuhe vor Hautreizungen.
Die ausgerissene Pflanze gehört ĂŒbrigens in den RestmĂŒll, nicht auf den Kompost oder in den BiomĂŒll. Denn dort können dort die Samen weiter ausreifen, warnt die Bayerische Landesanstalt fĂŒr Landwirtschaft. Sie sind nĂ€mlich so robust, dass sie bis zu 40 Jahre lang keimfĂ€hig bleiben können.Â
Noch ein Tipp, um sich die unerwĂŒnschte Pflanze gar nicht erst in den Garten zu holen: beim Kauf von Vogelfutter auf das Label «Ambrosia controlled» achten. Gerade Futter, das Sonnenblumenkerne enthĂ€lt, ist oft mit Ambrosia-Samen verunreinigt, heiĂt es vom DAAB.Â
- Eine spezifische Immuntherapie in Betracht ziehenÂ
Die Ambrosia-Allergie ist stark ausgeprĂ€gt, entwickelt sich bereits in die Richtung eines Asthmas? Dann kann eine spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, sinnvoll sein.Â
Dabei wird das Immunsystem nach und nach - ĂŒber drei bis fĂŒnf Jahre hinweg - an das Ambrosia-Allergen gewöhnt. Die allergische Reaktion kann dadurch deutlich gemildert werden, heiĂt es vom Uniklinikum TĂŒbingen.