Sehprobleme kommen oft schleichend - und es ist wichtig, sie aufzuspĂŒren. Denn dahinter können Augenerkrankungen stecken, bei denen eine frĂŒhzeitige Behandlung wichtig ist. Zumal es lĂ€stig ist, mit unbehandelter Kurz- oder Weitsichtigkeit durchs Leben zu gehen - schlieĂlich können sie Kopfschmerzen, Augenbrennen und Konzentrationsprobleme bedeuten.Â
Alltagstest mit Kfz-Kennzeichen
Doch wie oft sollte man die Augen durchchecken lassen? TrĂ€gt man eine Brille oder Kontaktlinsen, rĂ€t das Kuratorium Gutes Sehen (KGS), einmal im Jahr Sehleistung und Augengesundheit ĂŒberprĂŒfen zu lassen.Â
Und natĂŒrlich ist ein Sehtest immer dann angesagt, wenn einen der Verdacht beschleicht, dass die eigenen Augen schlechter geworden sind.Â
Manchmal geben kleine Alltagssituationen einen Hinweis darauf. Das KGS nennt ein Beispiel: Wenn man ein Kfz-Kennzeichen aus 30 Meter Entfernung - das sind etwa sechs parkende Autos - mit dem linken oder rechten Auge nicht erkennen kann, sollte man seine Sehleistung checken lassen.Â
Wer zeitnah eine erste EinschĂ€tzung möchte, aber keinen Augenarzttermin bekommt, kann dafĂŒr auch zum Augenoptiker gehen - oder schauen, ob der Betriebsarzt im Job Sehtests anbietet.Â
Empfehlungen fĂŒr jedes Alter
Und was gilt, wenn alles gut zu sein scheint, keine Sehprobleme bekannt sind? Dann kann man sich an diesen Empfehlungen des KGS orientieren:Â
- Kinder: Eine erste Sehanalyse in der Augenarztpraxis sollte zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr erfolgen, spĂ€testens vor der Einschulung. Tragen beide Eltern eine Brille, sollte die Untersuchung lieber frĂŒher als spĂ€ter erfolgen. In diesem Fall ist das Risiko erhöht, dass das Kind ebenfalls eine Fehlsichtigkeit entwickelt.
- Schulkinder, Jugendliche und jungen Erwachsene sollten ihre Augen etwa alle drei Jahre checken lassen. Mit einer Ausnahme: Wer im Alltag viel auf Bildschirme schaut, geht am besten jĂ€hrlich zum Sehtest, das Risiko fĂŒr Kurzsichtigkeit erhöht sich nĂ€mlich dadurch.
- Erwachsene ab 40 Jahren: Sie sollten alle zwei Jahre zur augenĂ€rztlichen Vorsorgeuntersuchung gehen. In diesem Alter steigt nĂ€mlich das Risiko fĂŒr Alterssichtigkeit. HeiĂt: Das Auge kann sich schlechter auf Objekte, die nah sind, fokussieren.
- Erwachsene ab 60 Jahren: Ihnen raten Fachleute zu mindestens einer augenĂ€rztlichen Kontrolle im Jahr, um Erkrankungen wie Grauen Star, GrĂŒnen Star oder eine Makuladegeneration frĂŒhzeitig zu erkennen.Â
Nach Diabetes-Diagnose rasch Augen checken lassenÂ
Ăbrigens: Wer eine Diabetes-Diagnose bekommen hat, sollte zeitnah einen Termin fĂŒr eine augenĂ€rztliche Untersuchung ausmachen, wie der Berufsverband der AugenĂ€rzte Deutschlands (BVA) rĂ€t.Â
Die Stoffwechselerkrankung kann sich nĂ€mlich auf die GefĂ€Ăe im Auge auswirken. Entstehen kann eine diabetische Retinopathie, die zu einer Ablösung der Netzhaut fĂŒhren kann, wenn sie unbehandelt bleibt. Anfangs bereitet die Augenerkrankung Betroffenen keine Sehprobleme, ohne Behandlung drohen jedoch ernsthafte Sehbehinderungen.Â
Um eine Diabetische Retinopathie aufzuspĂŒren oder auszuschlieĂen, reicht ein reiner Sehtest, der die SehschĂ€rfe erfasst, allerdings nicht aus, heiĂt es vom BVA. Daher sollten Diabetiker jĂ€hrlich ihre Netzhaut untersuchen lassen.